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Im 1972 unterzeichneten Gründungsaufruf des Vereins „Rettet die Deichstraße e.V.“ heißt es , dass „die Unterzeichnenden meinen, dass es endlich auch in Hamburg an der Zeit sei, mit diesem Straßenzug, der auch das Alt-Hamburger Bürgerhaus wieder aufnehmen soll, uns Hamburgern selbst, aber auch unseren Gästen aus nah und fern ein schönes Zeugnis vergangener Zeiten und heutigen Bürgersinns zu geben.“
Ein weiteres in dem Aufruf formuliertes Ziel ist es, den verbleibenden Rest alter Bürgerhäuser und Speicher mit Leben zu füllen und die Deichstraße zu einem kleinen Mittelpunkt von Kultur und Geselligkeit, aber auch von Gewerbe und Handwerk zu machen, indem man das Leben der Straße bunter und abwechslungsreicher gestaltet. Im Einvernehmen mit Bürgerschaft und Senat soll dafür gesorgt werden, dass die Baulichkeiten gepflegt und als Zeugnis vergangener Zeiten gehütet werden.
Auch nach 25 Jahren bemüht sich der Verein weiterhin, die Deichstraße am Leben zu erhalten und mit neuem Leben zu füllen. Die alten Häuser werden bewohnt, genutzt und gepflegt. Bei der Vergabe von Läden und Restaurants wird auf Vielfalt des Angebots genauso geachtet wie auf ein gehobenes gastronomisches Niveau. Kulturelle Angebote und die Planung, ein Schiff aus dem Museumshafen Övelgönne im Fleet ankern zu lassen, sollen viele Besucher mit unterschiedlichen Interessen für die Deichstraße begeistern.
Um die Häuser der Deichstraße zu schützen, bemüht sich der Verein ständig um den Ankauf weiterer Gebäude. Viele Privatbesitzer fühlen sich durch die kostenintensiven historischen Bauten überfordert und das Denkmalschutzamt nimmt Einfluss auf die Art und Weise des Erhaltes und die Nutzung. So ist der Verkauf an den Verein nicht selten für alle beteiligten eine sinnvolle Lösung. Für manches Haus war das Eingreifen des Vereins sogar die letzte Rettung.
Diese ehrgeizigen Projekte erfordern neben Engagement viel Geld. Die insgesamt gesunde Finanzlage des Vereins stützt sich auf Miet- und Pachteinnahmen aus den Wohnungen und Läden sowie auf Mitgliederbeiträge. Außerdem stellen oft Firmen und Privatpersonen größere Summen zur Verfügung, die das Interesse des Vereins teilen.
Trotz dieser Erfolge konnten in den vergangenen 25 Jahren nicht alle Probleme gelöst werden. Die Ost-West-Straße schneidet nach wie vor die Deichstraße von einer Menge potentieller Besucher ab.
Für den Vorstand des Vereins „rettet die Deichstraße e.V.“, dem zurzeit Klaus Francke - MdB a.D. , Senator a.D. Horst Gobrecht, Gerhard Hirschfeld,
Senatorin a.D. Elisabeth Kiausch, Dr. Martin Schau, Eric Seele, Heinrich Stein,
Dr. Dirk-Joachim von Walcke-Wulffen angehören, gibt es also noch viel zu tun. Was alle gemeinsam haben, ist die Ansicht: Die Deichstrasse ist jede Anstrengung wert.
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